Osteopathie beim Pferd

Die Osteopathie ist eine alternative Therapiemethode, die sich auf die Behandlung von Funktionsstörungen im Körper des Pferdes konzentriert. Sie basiert auf der Annahme, dass das Pferd als Ganzes betrachtet werden sollte und dass körperliche Probleme in einem Bereich Auswirkungen auf andere Bereiche des Körpers haben können.

Die Osteopathie kann bei Pferden zur Behandlung einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt werden, darunter:

1. Rückenschmerzen: Rückenschmerzen können durch eine Vielzahl von Ursachen hervorgerufen werden, einschließlich muskulärer Verspannungen oder Blockaden in der Wirbelsäule, die häufig kompensatorisch aus Überlastungen oder Erkrankungen der distalen Gliedmaßen resultieren. Die Osteopathie kann helfen, diese Probleme zu lösen und die Beweglichkeit und damit die Lastverteilung der Gliedmaßen des Pferdes zu verbessern.

2. Gelenkprobleme: Gelenkprobleme wie Arthrose können zu Schmerzen und Einschränkungen in der Bewegung führen. Die Osteopathie kann helfen, die Gelenkfunktion zu verbessern und Schmerzen zu lindern.

3. Muskelprobleme: Muskelprobleme können durch Überanstrengung oder Verletzungen verursacht werden. Die Osteopathie kann helfen, die Durchblutung und den Lymphfluss zu verbessern und somit die Genesung des betroffenen Muskels zu fördern.

Die Osteopathie bei Pferden wird von speziell ausgebildeten Tierärzten oder Osteopathen durchgeführt. Die Behandlung kann durch manuelle Techniken wie Massage, Dehnung und Mobilisation erfolgen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Osteopathie nicht für alle Pferde geeignet ist und dass sie von einem erfahrenen Praktiker durchgeführt werden sollte. Außerdem sollte die Osteopathie immer als Ergänzung zur konventionellen tierärztlichen Behandlung betrachtet werden.

Dry Needling vs. Akupunktur nach TCM

Die Bezeichnung Dry Needling wurde gewählt, weil trocken genadelt wird, d.h. ohne Injektion. Dry Needling ist eine Behandlungstechnik, um myofasciale Triggerpunkte in der Muskulatur aufzulösen. Diese entstehen bei chronisch überbeanspruchter Muskulatur oder Trauma. Durch eine Unterversorgung mit Sauerstoff können sich die Filamente nicht mehr voneinander lösen und bilden so Myogelosen. Die Punkte können teilweise palpiert werden (abhängig davon, ob sie oberflächlich oder tief liegen), sind schmerzhaft und können in andere Regionen ausstrahlen, daher die Bezeichnung Triggerpunkt. Durch die Behandlung wird die Muskelspannung herabgesetzt, die Durchblutung und der Stoffwechsel angeregt und die körpereigenen Heilkräfte aktiviert.

Akupunktur nach traditionell chinesischer Medizin hingegen behandelt Akupunkturpunkte die auf Meridianen/Energieleitbahnen liegen.

Beide Behandlungstechniken haben nur das Behandlungsinstrument – die Nadeln – gemeinsam.

Blutegeltherapie beim Pferd

Die Blutegeltherapie ist eine alternative medizinische Behandlungsmethode, bei der Blutegel auf die Haut gesetzt werden, um Blut zu saugen und so ihren wirkungsvollen Speichel zu injizieren. Bei Pferden kann die Blutegeltherapie zur Behandlung verschiedener Erkrankungen eingesetzt werden, darunter:

  1. Arthritis: Blutegel können helfen Entzündungen im Gelenk zu reduzieren, indem sie mit ihrem entzündungshemmenden Speichel Schmerzen lindern.
  2. Wundheilung: Blutegel können helfen, die Durchblutung und den Lymphfluss in einer Wunde zu verbessern, was die Abheilung fördert.
  3. Sommerekzem: Blutegel können dazu beitragen, den Juckreiz und die Entzündung zu lindern, die mit Sommerekzem verbunden sind.
  4. Hufrehe: Die Blutegeltherapie kann dazu beitragen Entzündungen im Huf zu reduzieren und Schmerzen zu lindern indem sie die Blutstase durch die blutverdünnende Wirkung ihres Speichels minimieren.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Blutegeltherapie nicht für alle Pferde geeignet ist und dass sie von einem erfahrenen Tierarzt oder Therapeuten durchgeführt werden sollte, der sich mit der Behandlung auskennt. Es gibt auch Risiken, die mit der Verwendung von Blutegeln verbunden sind.

Alles wirkt sich aus: Zusammenhänge zwischen Hufbearbeitung und Akupunktur

Tingpunkte, die Anfangs und Endpunkte eines Meridians/einer Energieleitbahn beginnen oder enden am Kronsaum, unmittelbar über der Hornkapsel. So hat eine unphysiologische Hufstellung, wie bspw. ein gestauter oder herabfallender Kronsaum, direkten Einfluss auf den Energiefluss des Pferdes, welcher den gesamten Körper wie ein Netz durchzieht. Gerade den ersten bzw. letzten Akupunkturpunkten eines Meridians werden besondere Bedeutung zugesprochen, u.a. weil durch sie auch Zugang zu anderen Leitbahnen aufgenommen werden kann. Eine optimale Hufsituation wirkt sich daher nicht nur auf die Belastungsverteilung und dessen Biomechanik, sondern auch auf eine harmonische Energieversorgung des Körpers aus.

Anwendungsbeispiele: Akupunktur beim Pferd

Hier sind einige Beispiele für Akupunkturpunkte beim Pferd und die damit verbundenen Beschwerden:

  1. Bl 11 (Dashu): Dieser Punkt befindet sich zwischen den Schulterblättern und wird verwendet, um Probleme mit dem Nacken, den Schultern und dem Rücken zu behandeln.
  2. GV 14 (Dazhui): Dieser Punkt liegt vor dem Widerrists und wird zur Behandlung von Rücken- und Nackenproblemen sowie Stress und Angstzustände eingesetzt.
  3. Di 4 (Hegu): Dieser Punkt liegt auf der Innenseite der Vorderbeine und wird verwendet, um Schmerzen und Lahmheiten der Vorderextremitäten zu lindern.
  4. Ma 36 (Zusanli): Dieser Punkt befindet sich an der Außenseite der Hinterbeine und wird zur Behandlung von Verdauungsproblemen, Muskelschwäche und allgemeiner Schwäche eingesetzt.
  5. PC 6 (Neiguan): Dieser Punkt befindet sich auf der Innenseite der Vorderbeine und wird zur Behandlung von Übelkeit, Kolik und Unruhe eingesetzt.

Es ist wichtig zu beachten, dass Akupunkturpunkte in der TCM nicht als isolierte Punkte behandelt werden, sondern als Teil eines umfassenden Behandlungsplans, der weitere Untersuchungsparameter mit einbezieht.

Alles wirkt sich aus: Hufbearbeitung und Pferdeosteopathie

Hufe bilden nicht nur das Fundament des Bewegungsapparates, sondern werden vor allem durch diesen geformt und letztlich auch verformt. Durch das individuelle Bewegungsverhalten des Pferdes entsteht ungleichmäßiger Hornabrieb, was anfangs lediglich bevorzugtes Abnutzungs- und Abrollverhalten des Pferdes darstellt, wird allmählich zum Abroll- und damit auch zum Abriebzwang. Das Pferd kann ab einem bestimmten Zeitpunkt gar nicht mehr anders, als auf eine bestimmte Weise abzurollen und seinen „Schuh“ immer weiter zu verformen. Dadurch wird die Gliedmaße in eine bestimmte Richtung „verschoben“, welches Auswirkung auf die Breite und Gleichmäßigkeit des Gelenkspalts aller Gelenke der Gliedmaße hat (Überlastung von Gelenkanteilen/der Körper reagiert u.a. mit Arthrose). Das führt auch zu Problemen im muskulären Bereich des gesamten Pferdekörpers. So ergeben sich Wechselwirkungen zwischen Huf und Muskulatur. Neben der Gliedmaßenstellung, ist die Gliedmaßenführung einer der wichtigen Parameter zur Ermittlung der Ursache des unphysiologischen Bewegungsmusters. Was braucht das Pferd an Unterstützung hinsichtlich seiner Hufform, um die Last bestmöglich zu verteilen, überlastete Strukturen zu entlasten und damit Krankheiten zu verhindern bzw. zu lindern? Alles was unten (im Hufbereich) optimiert wird, setzt sich im gesamten Pferdekörper fort, entspannt überbeanspruchte Muskulatur, welche unphysiologische Vorgänge kompensiert. Daher favorisiere ich zuerst die Hufe des Pferdes zu optimieren, um nach ca. 10 Tagen die bis dahin noch nicht gelösten Defizite im Pferdekörper mittels osteopathischer Techniken zu behandeln.

Akupunktur nach TCM bei Pferden

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) bietet verschiedene Möglichkeiten der Akupunkturbehandlung für Pferde. Hier sind einige der gängigsten Methoden:

  1. Klassische Körperakupunktur: Diese Methode beinhaltet die Verwendung von Nadeln, die in bestimmte Akupunkturpunkte auf dem Körper des Pferdes gestochen werden. Diese Punkte liegen auf den Meridianen, welche Energiebahnen im Körper darstellen. Durch das Stechen der Nadeln wird der Energiefluss im Körper des Pferdes reguliert und Blockaden werden gelöst.
  2. Moxibustion: Diese Methode beinhaltet die Anwendung von Wärme auf bestimmte Akupunkturpunkte. Hierbei wird Beifuß (lat. Moxa) verbrannt, das eine angenehme Wärme erzeugt und dadurch den Energiefluss im Körper des Pferdes stimuliert.
  3. Akupressur: Bei dieser Methode werden die Akupunkturpunkte nicht gestochen, sondern stattdessen durch Druck stimuliert. Dies kann durch die Verwendung von Fingern oder speziellen Werkzeugen wie Akupressurstäben erfolgen.
  4. Laserakupunktur: Bei dieser Methode werden die Akupunkturpunkte mit einem Low-Level-Laser behandelt. Die Reizung der Akupunkturpunkte erfolgt mit kaltem Laserlicht, sodass auch Punkte behandelt werden können, die nicht genadelt werden dürfen.
Moxibustion
Akupunktur mit Laser
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